„Was hilft’s mir, wenn’s Gott auch dreckig geht?“ Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich auf einem Studiennachmittag mit dem Theodizee-Problem

Bereits zum dritten Mal haben sich am 18. Juni 2019 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bei „PTH macht Schule“ mit einem gewichtigen theologischen Thema beschäftigt. Die Idee dabei: Die jungen Menschen schnuppern Hochschulluft – und sie erhalten die Gelegenheit, Inhalte bevorstehender Abschlussprüfungen intensiver zu erarbeiten.
Diesmal sprach Br. Dr. Stefan Walser OFMCap, Dozent für Fundamentaltheologie an der PTH, in einer klassischen Vorlesung über das alte Problem der Theodizee, das Menschen seit Jahrhunderten bewegt: Wörtlich übersetzt geht es hier um die „Gerechtigkeit Gottes“ oder „Rechtfertigung Gottes“ angesichts von Leid und Übel in der Welt: Wie lässt sich daran festhalten, dass der biblisch-christliche Gott allmächtig, allwissend und zugleich gut ist, wenn es doch so viel Übel und Leid gibt? Müsste man nicht besser auf die klassischen Eigenschaften Gottes verzichten, wenn man weiter mit Vernunft glauben will?
In verschiedenen Arbeitsgruppen haben weitere Dozierende der PTH im Seminarformat die Thematik aus der Sicht ihrer Disziplinen vertieft und das Thema biblisch, moraltheologisch und liturgiewissenschaftlich beleuchtet. Nach der Ergebnissicherung im Plenum haben sich alle gemeinsam noch bei einem kleinen Abendimbiss gestärkt. Einigkeit bestand darüber, dass dieses Format für die Beteiligten aus ihren jeweiligen Interessen äußerst fruchtbar ist, zumal jetzt am Kapuzinerkloster mit den neuen Räumen der PTH Münster hervorragende, angenehme räumliche Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. O-Ton einer Schülerin: „Das hätte ich nicht gedacht, dass Theologie und Hochschule so spannend sein können.“