IUNCTUS, das Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität an der PTH Münster, startet Forschungsprojekt zur Praxis von Wort-Gottes-Feiern
Münster – Seit 2004 gibt es das Werkbuch „Wort-Gottes-Feier“, das die Liturgischen Institute Deutschlands (Trier) und Österreichs (Salzburg) im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz und des Erzbischofs von Luxemburg sowie – für spätere Auflagen – des Bischofs von Bozen-Brixen herausgegeben haben. Viele Bischöfe haben – so auch eine entsprechende Rahmenordnung für Österreich von 2010 – dieses Buch als Grundlage für Wort-Gottes-Feiern an Sonn- und Festtagen vorgegeben. Das Werkbuch ist mittlerweile weit verbreitet und in regelmäßigem Gebrauch. In den entsprechenden Feiern versammeln sich Menschen aus dem Glauben an Gottes Gegenwart heraus, lassen sich von seinem Wort vor allem in der Verkündigung biblischer Texte ansprechen und antworten darauf in vielfältiger Weise mit gesprochenen oder gesungenen Gebeten sowie verschiedenen Zeichenhandlungen. In den vergangenen Jahren haben sich aufgrund unterschiedlicher kirchlicher und gesellschaftlicher Faktoren die Rahmenbedingungen solcher Feiern und deren Gestaltung sehr verändert. So steht eine Weiterentwicklung an. Und vielleicht müssen auch neue, ergänzende Feierformen gefunden werden, so wie sich auch Kirche vor Ort und ihre gemeinschaftliche Praxis in Bewegung befindet.
„Bevor die grundlegende Überarbeitung des Buches beginnt, lohnt deshalb eine Untersuchung dieser Praxis und der Bedürfnisse, die im Blick auf ein künftiges Feierbuch und passende Begleitmaterialien vorhanden sind“, so Projektleiter Professor Stephan Winter, der an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Münster Liturgiewissenschaft lehrt und am dortigen Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität IUNCTUS den Themenbereich „Zeitdiagnostik“ verantwortet. Das Projekt, das maßgeblich durch finanzielle Mittel u. a. der Deutschen Bischofskonferenz und der Rennings-Wagner-Stiftung in Trier ermöglicht wurde, wird vor allem aus einer großen empirischen Befragung von für die Gestaltung von Wort-Gottes-Feiern Verantwortlichen und Interviews mit ausgewählten Expertinnen und Experten, die in verschiedenen Funktionen mit dieser Gottesdienstform zu tun haben, bestehen.
Die Online-Befragung wird ab dem 15.05.2019 über die Webseiten von IUNCTUS sowie die der der Liturgischen Institute in Trier und Salzburg zugänglich sein und bis zum 01.08.2019 laufen. – Neben den Instituten sind zudem weitere Fachleute aus Liturgiewissenschaft und Bistümern in die fachliche und organisatorische Begleitung des Gesamtprojekts eingebunden. Mit der Vorstellung der Ergebnisse rechnen die Verantwortlichen etwa für Sommer 2020.
» Zur Online-Befragung (Die Teilnahme ist möglich vom 15.5. bis 1.8.2019)