Ganz in der Linie des Profils der PTH stand das Verhältnis christlicher Spiritualität(en) und Pastoraltheologie im Fokus der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Katharina Karl am 24. Oktober 2016 im Prokursaal des Kapuzinerklosters in Münster. „Glaubenswelten. Christliche Spiritualitäten im Blick der Pastoraltheologie“, so lautete der Titel. Katharina Karl entwarf mit dem Konzept der Glaubenswelten einen Zugang, der Formen christlicher Spiritualität im Zuge der Indivdualisierung und Pluralisierung zu erfassen sucht.
Durch die Perspektive der Anteilnahme wird eine Option für eine Forschungsperspektive getroffen, durch die der Forscher sich des Gegenstands in empathischer Art und Weise annimmt und so seiner sozialen und geistigen Verantwortung gerecht werden will. Die Glaubenswelt ist gekennzeichnet durch Weltlichkeit und Lebensweltlichkeit des Glaubens sowie der Biografisierung von Spiritualität. Eine Pastoral der Glaubenswelt unter der Leitperspektive der Mystagogie nimmt Glaubensstile, religiöse Praxis und Entwicklungsprozesse von Individuen und Gruppen in den Blick und sucht so, der Geistesgegenwart in Allem auf den Grund zu gehen.