Ein gelungener Auftakt. Der Workshop des Institutes für Theologische Zoologie (ITZ), An-Institut der PTH, im Kapuziner-Klostergarten Münster am Samstagnachmittag, 9. September 2017, lud ein zu einem Perspektivwechsel. Die evangelische Bischöfin im (Un-)Ruhestand, Bärbel Wartenberg-Potter, rief in ihrem Impulsvortrag zu einer ökologischen Reformation auf. „Wir müssen unsere Rolle als Mensch gegenüber den Tieren und der Natur neu definieren“, erklärte sie. So wie Kopernikus mit der Erkenntnis, dass die Erde nicht das Zentrum unseres Sonnensystems ist, das menschenzentrierte Weltbild in Frage stellte, so müssten wir heute erneut unseren Anthropozentrismus hinterfragen. „Der Mensch ist nicht die „Krone der Schöpfung“, er ist Teil einer großen Schöpfungsgemeinschaft“, so Wartenberg-Potter. Eine intakte Natur ist Grundlage für unser eigenes Überleben, unsere Um-Welt ist vielmehr Mit-Welt. Angesichts der zahlreichen Klimakatastrophen müsse der Mensch sich endlich als „verantwortlicher Verwalter“ begreifen, wie es auch Papst Franziskus in seinem reformatorisches Werk „Laudato si“ definiert hat.
Mit Konrad von der Beeke (Bischöfliches Studierendenwerk Münster und Honey Life Group Münster) und Viktor Lust (Student) wurde den 25 Workshop-Teilnehmer*innen das Leben und der Wert der Biene näher gebracht. „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch noch 4 Jahre zu leben“, zitierte von der Beeke Albert Einstein. Daher sei jeder mit einem Balkon oder Garten eingeladen einen Bienenstock zu unterhalten und diesem kleinen wertvollen Insekt mehr Respekt entgegen zu bringen.
Der Workshop wurde von Dr. Rainer Hagencord, Leiter des ITZ, geleitet und endete mit einem vorzüglichen Drei-Gänge-Menü mit frischen Gemüsen und Kräutern aus dem Klostergarten.
Es gibt bereits weitere Termine in 2018: Für Samstag 03.03.2018 ist ein Workshop mit dem NABU NRW geplant, für Samstag 22.09.2018 mit dem Zentrum für Islamische Theologie, WWU Münster. Die Workshop-Reihe ist Teil eins zweijährigen Gemeinschaftsprojektes mit dem Kapuzinerkloster Münster, den Alexianer-Werkstätten, IUNCTUS, dem Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität der PTH Münster, dem NABU NRW und dem NABU Münster.
Das Projekt wird durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert.