Was bedeutet Identität? Wie tragfähig können gemeinschaftliche Strukturen in Familien, Vereinen, Kirche, Gesellschaft noch sein? Und wie ist der zunehmenden Verunsicherung zu begegnen, die die Suche nach Wahrheit und die Entscheidungsfindung begleitet? Diese und andere Fragen wurden im Rahmen einer Veranstaltung zum Gedenken an die hl. Katharina (25. November) debattiert, die grenzüberschreitend vom Kreisbildungswerk Kleve (Deutschland) in Zusammenarbeit mit dem Titus Brandsma Institut an der Radboud Universität Nimwegen (Niederlande) gemeinsam organisiert wurde.
Eggensperger fokussierte in seinem Vortrag auf folgende Dimensionen des Themas „Verunsicherung“: Der Wahrheit und Souveränität korrelieren Unsicherheit und Verunsicherung. Einerseits gibt es Überzeugungen und das gesunde Selbstbewusstsein, bestimmte Positionen zu vertreten. Andererseits wirkt das personale und soziale Umfeld dergestalt, dass Ratlosigkeit und Beklommenheit herrscht und unklar ist, wie die Situation zu bewerten ist. In der rationalen menschlichen Handlung spielt es durchaus eine Rolle, mit welcher Sachlage man konfrontiert ist, weil diese die Entscheidung beeinflusst. Diese Korrelation ist nicht nur die Sache von Individuen, sondern sie zeichnet sich auch im Gesellschaftlichen ab. Nicht nur der/die Einzelne im mikrosoziologischen Bereich kann souverän resp. verunsichert sein, sondern auch Gruppen oder Gesellschaften auf makrosoziologischer Ebene verhalten sich sicher oder verunsichert.