Auf einem diözesanen Studientag des Bistums Hildesheim zur Liturgie, an dem kürzlich in Hannover über 350 Interessierte teilnahmen, referierte Prof. Stephan Winter über das Thema „Eucharistie: „Quelle und Höhepunkt“ des Lebens der christlichen Gemeinde – auch heute!?“. Von biblischen Schlüsseltexten her und mit Blick auf einzelne, zentrale liturgische Vollzüge wurde u. a. deutlich: Der vom Geist getragene Mitvollzug des durchgängig eucharistischen Zeugnisses von Leben, Leiden/Sterben und Auferweckung/Erhöhung Jesu Christi stellt einen gar nicht zu überschätzenden Schatz dar, der immer wieder neu in die lebensweltlichen Kontexte hinein und von ihnen her erschlossen werden will. Dem diene eine im umfassenden Sinne mystagogische – also: das innerste Geheimnis der Feier – erfahrbar machende Feierkultur.
Im lebhaften und intensiven Austausch im Plenum wurde dann unter Beteiligung von Winter und Korreferent Rat Dr. Christian Hennecke, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat, Hildesheim „durchbuchstabiert“, was dies angesichts notwendiger Weichenstellungen in der heutigen pastoralen Landschaft im Einzelnen für Gemeinden bedeuten kann. Hennecke steuerte hierzu wertvolle Beispiele aus verschiedenen weltkirchlichen Bereichen bei.
Die Referenten waren sich darin einig, dass ein eher quantitativ (also: primär an der Zahl und/oder Uhrzeit von Messfeiern) orientiertes Eucharistieverständnis insgesamt wenig hilfreich ist, um sich der
geistlichen Tiefe der Feier sowie ihrer Lebensrelevanz (in einem umfassenden Sinne!) anzunähern.
Eine Messfeier, in der jüngst für den mystagogischen Vollzug besonders geeignete liturgische Gefäße Verwendung fanden, die in der Tradition der Liturgischen Bewegung vom Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen wurden (siehe dazu im Internet), bildete den Abschluss dieses in vielerlei Hinsicht bewegenden Tages.