‚Hand in Hand mit der Sprache bis zuletzt’ – dieser Aphorismus von Hilde Domin steht stellvertretend für das Verhältnis von Theologie und Sprache, Theologie und Literatur. Theologie drückt sich in Worten aus, um das Geschehen rund um den ‚Logos’ zu vermitteln. In der Vergangenheit geschah dieses sehr oft in einer engen Nähe zur Literatur und zu den Künsten. Gibt es diese Beziehung noch? Finden Theologen die rechte Sprache, um den Menschen in seinen Fragen und seinem Suchen nach Spiritualität zu berühren? Spricht die Verkündigung eine solche Sprache?
Ebenso die Kunst: eine jahrhundertealte Beziehung und unersättliche Gestaltung theologischer und religiöser Motive in der Kunst ist mittlerweile abgelöst worden durch eine kritische Distanz, durch provokante Verbindungen und Gestaltungen – oder sind es zwei Welten, die nur mehr wenig bis gar nichts mit einander zu tun haben.
Die Vorlesung versucht, der Geschichte von Theologie, Kunst und Literatur sowie den gestellten Fragen auf den Grund zu gehen. Dabei wird sich auch die Frage stellen müssen, inwieweit Auschwitz (als Chiffre für den Holocaust) das Verhältnis von Spiritualität, Kunst und Literatur grundlegend verändert hat. Sie findet im Wintersemester immer montags von 19:30 bis 21 Uhr statt.